Nutria

Biologie

Die Nutria, auch Sumpfbiber genannt, steht in der Größe zwischen Bisamratte und Biber. Wird in Südamerika und Europa als Pelzliferant gezüchtet, freilebende Tiere gehen bei uns in Mitteleuropa auf entkommende Farmtiere und absichtliche Ansiedlungen zurück. Nahrung: Stängel von Rohrkolben, Schilf, Binsen, Gräsern und Kräutern. Lebt paarweise, aber auch gesellig in Kolonien in Erdbauen am Ufer, Eingangsöffnung über Wasserspiegel, baut keine Burgen. Bei großer Dichte können Schäden an Dämmen entstehen. In Deutschland kommen Nutrias in den meisten Bundesländern vor, sind teilweise wenig scheu und lassen sich sogar von Spaziergängern füttern. Da Nutrias strenge Winter nicht gut überstehen, können in Mitteleuropa einzelne Populationen rasch wieder zusammenbrechen, so z.B. im Wiener Schwarzenbergpark.

Lebensraum

An Bächen und Flüssen mit reicher Ufervegetation, auch an nährstoffreichen Seen und Teichen. In Mitteleuropa verschiedene Populationen unterschiedlicher Größe, an Fließgewässern, gelegentlich auch in Städten, ebenso an Parkteichen. Große Verbreitungslücken besonders im mittleren Deutschland, in Österreich und der Schweiz.

Mensch & Tier
Fördermaßnahmen

Der Nutria ist ein Neueinwanderer (Neozoon). Solche Tierarten sollten nicht gefördert werden. Wichtig ist, neu eingewanderte Arten gut zu beobachten, weil sie negative Auswirkungen auf die Artenvielfalt haben können. Nutrias können sich mitunter sehr zutraulich verhalten. Gezieltes Füttern ist zu vermeiden.

Beobachtungstipps
Beobachtungstipps
Das Flussufer mit hohem Gras, worin sich ein Trampelpfad (Wildwechsel) abzeichnet
Wechsel von Nutrias.
Kot eines Nutria mit einem Sackmesser für den Grössenvergleich
Kot eines Nutria.
Ufer mit Höhlen von Nutrias
Höhlen von Nutrias am Ufer eines Teichs.
Spuren

Nutriatrittsiegel zeigen im Vorder- und Hinterfuß fünf Zehen. Die Kralle des tiefer sitzenden Daumens des Vorderfußes ist häufig zu sehen, der Daumen an sich ist sehr verkümmert. Die Zehen sind lang, schlank und gerade. Oft sind die kurzen scharfen Krallen direkt an den Zehenspitzen zu erkennen. Im Hinterfuß besitzt die Nutria zwischen allen Zehen Schwimmhäute außer zwischen Ring- und kleinem Finger. Der rattenähnliche Schwanz der Nutria ist oft in der Fährte in Form einer dünnen Linie zu sehen. Der Hinterfuß ist größer als der Vorderfuß, aber nicht so deutlich wie beim Biber. Junge Nutria können außerdem mit Bisamratten verwechselt werden.

Nutria. Großer Hinterfuß (nur die drei mittleren Zehen deutlich abgedrückt) tritt in kleinen Vorderfuß (ragt oben heraus).
Nutria Fährte mit Schwanzspur.

Der Spurentext wurde von der international zertifizierten Fährtenleserin Stefanie Argow verfasst.

Status
bearbeitet
Meta description
Artporträt der Nutria mit spannenden Informationen, Beobachtungstipps, Verbreitungskarte und tollen Bildern.

Der Biologietext wurde mit freundlicher Genehmigung vom Haupt Verlag aus dem Buch Stadtfauna übernommen.

Nordfledermaus

Biologie
Lebensraum

Sommerquartiere (Wochenstuben) häufig in Spalten in und an Gebäuden. Einzeltiere auch in Baumhöhlen.

Verbreitung

Zürich: Einzelnachweise.

Gefahren
  • Fassadenbeleuchtung: Die nächtliche Beleuchtung der Öffnungen, durch die Fledermäuse jeweils ihr Quartier verlassen, sollte vermieden werden, weil die Nachtjäger dann später ausfliegen. Und als Folge davon bleibt ihnen weniger Zeit für die Nahrungssuche.
  • Netze: Fledermäuse können sich in Netzen, die über Obstbäumen oder Reben gespannt werden, verheddern. Diese werden so zu tödlichen Fallen. Deshalb sollten Netze nur wenn unbedingt nötig verwendet und nach Gebrauch wieder entfernt werden.
Mensch & Tier
Fördermaßnahmen
Gezieltes Fördern im Stadtgebiet

In der Großstadt kommt die Nordfledermaus nur selten vor. Allerdings ist es trotzdem wichtig, ihren Lebensraum zu erhalten und zu schützen. Wochenstuben finden sich gerne in beheizten Häusern.

Wertvolle biologische Helfer

Fledermäuse vertilgen mehr als 2‘000 Insekten pro Nacht, was sie zu sehr nützlichen Helfern macht bei der Bekämpfung von Insekten wie zum Beispiel Mücken. Mit der Bepflanzung des Gartens/Balkons mit einheimischen Pflanzen schafft man die nötige Nahrungsgrundlage für Insekten und damit auch für Fledermäuse.

Beobachtungstipps
Beobachtungstipps
Nordfledermaus sitzt auf Stein
An Felsen überwinternde Nordfledermaus
Mehr Informationen
Fledermäuse - Beobachten, erkennen und schützen
Autor
Klaus Richarz
Verlag
Kosmos, Taschenbuch, 2011
Status
bearbeitet
Meta description
Artporträt der Nordfledermaus mit spannenden Informationen, Beobachtungstipps, Verbreitungskarte und tollen Bildern.

Der Biologietext wurde mit freundlicher Genehmigung vom Haupt Verlag aus dem Buch Stadtfauna übernommen.

Graues Langohr

Biologie

Graue Langohren sind ortstreu und unternehmen nur kurze Wanderungen. Wochenstubenkolonien während des Sommers mit kleinen Gruppen von 10–25 Tieren in Spaltenquartieren. In den Wochenstubenkolonien werden die Jungen zur Welt gebracht, die bereits nach wenigen Wochen selbstständig sind. Männchen mehrheitlich solitär. Jagen vorwiegend nach freifliegenden, größeren Insekten, bevorzugt große Eulen- und Schwärmerfalter, auch Junikäfer, die oft an Fraßplätzen verzehrt werden. Die Fledermaus hängt sich dafür an einem geschützten Ort kopfunter auf und frisst die Beutetiere, wobei sie ungenießbare Teile (Flügel, Beine) abbeißt und fallen lässt.

Lebensraum

Vielfältige Kulturlandschaften, oft an menschliche Siedlungen gebunden, in Gärten, entlang von Hecken und Alleen, in Obstgärten. Sommerquartiere (Wochenstubenquartiere) in Spalten von Gebäuden und Dachstühlen.

Verbreitung

Zürich: Einzelne akustische Nachweise.

Gefahren
  • Fassadenbeleuchtung: Die nächtliche Beleuchtung der Öffnungen, durch die Fledermäuse jeweils ihr Quartier verlassen, sollte vermieden werden, weil die Nachtjäger dann später ausfliegen. Und als Folge davon bleibt ihnen weniger Zeit für die Nahrungssuche.
  • Netze: Fledermäuse können sich in Netzen, die über Obstbäumen oder Reben gespannt werden, verheddern. Diese werden so zu tödlichen Fallen. Deshalb sollten Netze nur wenn unbedingt nötig verwendet und nach Gebrauch wieder entfernt werden.
  • Leimringe: diese in Eichen oder an Obstbäumen montierten Ringe zur giftfreien Schädlingsbekämpfung können, wenn sie ohne schützendes Gitter montiert werden, eine grausame Falle darstellen.
  • Baumschnitt: Baumschnittmaßnahmen in den Sommermonaten sollten vermieden werden.
Mensch & Tier
Fördermaßnahmen

Bepflanzen Sie Ihren Balkon und Ihren Garten mit einheimischen Pflanzen
Da diese Fledermausart große Insekten frisst, kann mit einheimischer Bepflanzung des Gartens oder des Balkons viel zur Insektenvielfalt beigetragen werden. Besonders nachtblühende Stauden und Sträucher sind für Fledermäuse von besonderem Interesse. Verzichten Sie bei der Behandlung Ihrer Pflanzen auf Insektizide und andere Gifte.

Beobachtungstipps
Beobachtungstipps
Flügel von Nachtfaltern und Kot - Frassreste des Grauen Langohrs
Fraßreste
Mehr Informationen
Fledermäuse - Beobachten, erkennen und schützen
Autor
Klaus Richarz
Verlag
Kosmos, Taschenbuch, 2011
Status
bearbeitet
Meta description
Artporträt des Grauen Langohrs mit spannenden Informationen, Beobachtungstipps, Verbreitungskarte und tollen Bildern.

Der Biologietext wurde mit freundlicher Genehmigung vom Haupt Verlag aus dem Buch Stadtfauna übernommen.