Garten-Blattschneiderbiene

Biologie

Solitäre Art, aber auch kommunale Nistweise ist bekannt. Wie ihr Name vermuten lässt, kommt sie oft in Gärten vor, wo sie bis zu zwei Generationen im Jahr ausbilden kann. Ihre Nestkammern baut sie aus mit Blättern, welche sie vorher sammelt und zurechtschneidet. Durch eine spezielle Technik (buzzing) gelingt es ihr, Pollen aus sehr vielfältigen Quellen zu gewinnen. In der Nahrungswahl ist sie deshalb flexibel und somit auf verschiedensten einheimischen Blüten anzutreffen.

Lebensraum

Waldränder, Magerwiesen, Ruderalflächen und in Gärten bis ins Stadtzentrum

Verbreitung

Häufig; Verbreitet in weiten Teilen Europas

Mensch & Tier
Fördermaßnahmen

Die Garten-Blattschneiderbiene ist sowohl in ihrer Nistweise wie auch der Wahl von Blütenpflanzen nicht besonders wählerisch. Um sie zu fördern, kann man einen Totholzstamm oder Trockenmauern im Garten anlegen. Rundherum können verschiedenste einheimische Blütenpflanzen wie beispielsweise Hornklee, Platterbsen oder Salbei angepflanzt werden.

Beobachtungstipps
Beobachtungstipps

Wie ihr Name bereits vermuten lässt, findet man sie oft in Gärten vor allem beim Blütenbesuch. Die Blattschneiderbiene kann außerdem beim Tragen von Laubblättern beobachtet werden. Diese schneidet sie zurecht und nutzt sie zur Polsterung ihrer Nester in morschem Holz, Trockenmauern oder im Boden.  

Diese Blattschneiderbiene transportiert gerade ein frisch zugeschnittenes Stück eines Blattes.
Diese Biene nutzt das aufwendig transportierte Material zum Nestbau in einem morschen Stück Holz.
Status
migriert
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Artporträt der Garten-Blattschneiderbiene mit spannenden Informationen, Beobachtungstipps, Verbreitungskarte und tollen Bildern.

Segelfalter

Biologie

Zu seinem Namen kam der Schmetterling durch seinen eleganten Segelflug. Pro Jahr bildet der Falter bis zu zwei Generationen aus und überwintert als Puppe in Bodennähe. Die Raupen ernähren sich unter anderem von Weißdorn, Schlehe sowie weiteren Prunus Arten. Falter besuchen mit Vorliebe violette Blüten beispielsweise von Disteln und Flockenblume aber auch Blüten der Raupenfutterpflanzen. Auf letztere legen sie auch ihre Eier ab.

Lebensraum

Biotopkomplexbewohner. Sie brauchen verschiedene Lebensräume je nach Entwicklungsstufe. Vor allem heiße felsige Südhänge für die Raupenaufzucht, Felskuppen mit Bäumen für die Balz sowie blütenreiche Trockenrasen oder Wegränder für die nektarsaugenden ausgewachsenen Falter.

Verbreitung

Verbreitet überall in Europa, wo geeigneter Lebensraum vorhanden ist. An vielen Orten kommt er allerdings nicht mehr vor.

Gefahren
  • Zunehmende Verbuschung: Der Segelfalter lebt auf sonnigen, steil gelegenen und trockenen Magerrasen. Werden solche Flächen über einen längeren Zeitraum nicht gepflegt, so wachsen diese zu. Weidende Schafe können diesen Prozess der Verbuschung durch das Fressen junger, aufkommenden Pflanzen verhindern. Durch den Rückgang von Wanderschäferei fehlt diese Pflege und immer mehr offene Flächen wachsen zu.

  • Intensivierung der Landwirtschaft: In einer intensiven Landwirtschaft finden Wildblumenwiesen und Hecken aus einheimischen Sträuchern nur noch selten einen Platz. Das Verschwinden von solchen vielfältigen Elementen in der Landschaft und mit ihm das Fehlen eines Angebots an Blüten und Futterpflanzen wirken sich negativ auf die Schmetterlingsbestände aus. Zusätzlich tötet der Einsatz von Insektiziden nicht nur gezielt Schädlinge in der Landwirtschaft, sondern sorgt für einen flächendeckenden Rückgang der Schmetterlingsraupen.

Mensch & Tier
Fördermaßnahmen

Offene Flächen sind für den Segelfalter wichtig. Durch Beweidung (erst ab der Verpuppung des Falters) von Schafherden und die Pflege von offenen Flächen kann die Verbuschung verhindert werden.

Weiter können die Raupenfutterpflanzen Schlehe und Felsenkirschen gefördert werden. Die Falter sind weniger spezialisiert in ihren Futterpflanzen, mögen aber besonders gerne violette Blumen wie Flockenblumen, Disteln und Thymian. Der Einsatz von Insektiziden sollte vermieden werden.

Blütenreicher Wegrand, wie sie die erwachsenen Tagfalter gerne auf ihrer Nektarsuche nutzen.
Beobachtungstipps
Beobachtungstipps

Imitationsprofis

Die Raupen des Segelfalters sind je nach Alter optisch komplett verschieden. Im ersten Larvenstadium imitieren sie durch ihre dunkle Grundfärbung mit weiß-grünen Flecken Vogelkot. Die älteren Raupen tarnen sich optimal auf ihrer Futterpflanze beispielsweise der Schlehe. Sie sind grün gefärbt mit feiner gelber Musterung, welche an eine Blattnervatur erinnern. Überwinternde Raupen verblassen und braune Flecken wie auf Blätter und Gräser im Herbst entstehen.

Gerade da die Falter nur über einen kurzen Zeitraum zu finden sind, lohnt sich die Suche nach Raupen. Am einfachsten findet man die noch jungen, schwarzen Raupen im Mai auf Raupenfutterpflanzen wie der Schlehe. Sind die Raupen bereits weiterentwickelt und grün gefärbt, sind sie nur noch mit viel Suchaufwand von den Blättern zu unterscheiden.

 

Auffällige Balz

Der Segelfalter ist ein recht großer Falter, der dem Schwalbenschwanz ähnelt. Er fliegt von Mitte April bis Mitte Mai sowie bei optimalen Verhältnissen in einer zweiten Generation später im Jahr. In ihrem Verbreitungsgebiet sind sie besonders einfach anfangs Mai zu beobachten. Dann findet ihre Gipfelbalz statt wo sie in segelndem Flug die Thermik der Berggipfel oder Kuppen nutzen.

Segelfalter bei der Nektaraufnahme auf einer Blüte.
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migriert
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Artporträt des Segelfalters mit spannenden Informationen, Beobachtungstipps, Verbreitungskarte und tollen Bildern.

Apollofalter

Biologie

Beim Apollofalter handelt es sich um einen standorttreuen Falter, der das ganze Jahr über im gleichen Gebiet anzutreffen ist. Die Überwinterung gelingt ihm durch seine robusten Eier, die er einzeln an Nahrungspflanzen oder direkt am Felsen ablegt. Ab März schlüpfen dann die Raupen, welche sich von weißer Fetthenne (Sedum album) ernähren. Sie verpuppen sich ab Mai in Bodennähe. Im Juli fliegen dann die Falter aus. Diese besuchen Blüten von verschiedenen Pflanzen wie etwa Disteln oder Flockenblumen auf der Suche nach Nektar.

Lebensraum

Offene, warme, besonnte Felslebensräume mit Magerrasen und ausreichend Nahrungspflanzen für ihre Raupen.

Verbreitung

Früher verbreitet in Alpen und Mittelgebirge, heute nur noch an wenigen Orten.

Gefahren
  • Zunehmende Verbuschung: Die Raupenfutterpflanzen sind Pionierpflanzen, sprich sie leben in konkurrenzarmer offener und stark besonnter felsiger Landschaft. Mit der Zeit werden solche Gebiete von immer mehr Pflanzen besiedelt und Verbuschen. Die Futterpflanzen befinden sich nun in schattiger Umgebung und besitzen einen höheren Wassergehalt. Beides, die fehlende Wärme und die veränderte Nahrung, führt zu einer höheren Sterblichkeit bei den Raupen. Weidende Schafe können diesen Prozess der Verbuschung durch das Fressen junger, aufkommenden Pflanzen verhindern. Durch den Rückgang von Wanderschäferei fehlt diese Pflege aber und immer mehr offene Flächen wachsen zu.
  • Steinbruchhalden: Fortgeschrittene Technologie und neue Techniken im Gesteinsabbau lassen die Steinbruchhalden als Lebensraum für die Schmetterlinge immer mehr verschwinden. Heutzutage werden auch tiefere Schichten der Steinbruchhalden effizient genutzt. Dadurch findet ein Zuschütten der Halden mit geeignetem Material immer seltener statt.
  • Intensivierung der Landwirtschaft: In einer intensiven Landwirtschaft finden Wildblumenwiesen und Hecken aus einheimischen Sträuchern nur noch selten einen Platz. Das Verschwinden von solchen vielfältigen Elementen in der Landschaft und mit ihm das Fehlen eines Angebots an Blüten und Futterpflanzen wirken sich negativ auf die Schmetterlingsbestände aus. Der Einsatz von Insektiziden tötet nicht nur gezielt Schädlinge in der Landwirtschaft, sondern sorgt für einen flächendeckenden Rückgang der Schmetterlingsraupen.
  • Störung durch Menschen​​​​​​​: Da der Apollofalter sehr standortstreu ist, konnten sich in den isolierten Populationen schnell viele optisch unterschiedliche Unterarten bilden. Dies machte die Falter zu einem spannenden Sammelobjekt für den Mensch und hatte einen rapiden Rückgang der Art zur Folge.
Mensch & Tier
Fördermaßnahmen

Offene Flächen sind für den Apollo unentbehrlich. Durch Beweidung (erst ab der Verpuppung des Falters) von Schafherden und die Pflege von offenen Flächen kann die Verbuschung verhindert werden. Um die isolierten Populationen zu verbinden, dienen freigestellte Felsen als Navigation für Falter auf der Suche nach neuem Lebensraum. Weiter können die Raupenfutterpflanzen (Große Fetthenne, Milder Mauerpfeffer sowie Weißer Mauerpfeffer) und die Nektarquellen (Witwenblume und Disteln) gefördert werden. Der Einsatz von Insektiziden sollte vermieden werden.

Beobachtungstipps
Beobachtungstipps
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final
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Artporträt des Apollolfalters mit spannenden Informationen, Beobachtungstipps, Verbreitungskarte und tollen Bildern.

Große Zottelbiene

Biologie

Solitäre Art. Nistet in selbst gegrabenen Löchern in Sand-, Lehm- oder Lössböden. Weibchen nisten einzeln, können aber auch in Kolonien mit über 100 Nestern leben. Besonderheit: Nester immer mit zwei, wenige cm voneinander entfernten, Eingängen. Während der echte Eingang unauffällig ist, wird der zweite, falsche Eingang mit auffälligem Auswurfhügel versehen und soll vermutlich Brutparasiten täuschen.

Spezialisiert auf Zungenblütler (Unterfamilie der Korbblütler) wie Gewöhnliches Bitterkraut, Wegwarte, Löwenzahn und Habichtskräuter.

Lebensraum

Vorwiegend auf schütter bewachsenen Flächen in Wald- und Gebirgsgegenden (720 m bis 2100 m.ü.M.). Besiedelt aber auch Sand- und Kiesgruben, sandige Feldwege und geeignete Magerrasen.

Mensch & Tier
Fördermaßnahmen

Die Große Zottelbiene kann gefördert werden, indem man kleine Sandlinsen mit einem Durchmesser von 30 cm aus feinem, nicht gewaschenen Sand erstellt und für genügend Nahrungspflanzen sorgt. Als Nahrungspflanzen werden Zungenblütler wie das Gewöhnliche Bitterkraut, Habichtskraut-Arten, Löwenzahn und die Wegwarte genutzt.

Von diesem Wildbienen-Nistplatz mit angrenzendem Blütenangebot profitiert auch die Zottelbiene.
Eine Zottelbiene verlässt ihr selbst gegrabenes Nest.
Beobachtungstipps
Beobachtungstipps

Frühaufsteher*innen können mit etwas Glück schlafende Zottelbienenmännchen in Blütenköpfen von Korbblütern entdecken. Auffällig und charakteristisch ist zudem das Pollensammelverhalten der Weibchen. Kriechen auf der Seite liegend zwischen den Zungenblüten der Pollenpflanzen hindurch und nehmen den Pollen mit krümmend-zuckenden Körperbewegungen auf.

Männliche Große Zottelbiene auf einem Habichtskraut.
Ein reichlich mit Pollen bepacktes Weibchen.
Mehr Informationen
Wildbienen - Die anderen Bienen
Autor
Paul Westrich
Verlag
Pfeil Verlag
Wildbienen in der Stadt - entdecken, beobachten, schützen
Autor
Janina Voskuhl, Herbert Zucchi
Verlag
Haupt
Status
in Bearbeitung
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Artporträt der Großen Zottelbiene mit spannenden Informationen, Beobachtungstipps, Verbreitungskarte und tollen Bildern.

Zwergbläuling

Biologie

Der Zwergbläuling legt seine Eier auf die Blüten des Wundklees. Die Raupe frisst die Blüten und Fruchtstände der Pflanze. Förderung dementsprechend durch die Erhaltung und Anlage von trockenen Magerwiesen und Ruderalflächen mit Wundklee. Die Verpuppung findet am Boden statt. Die Falter besuchen am liebsten die Blüten des Wundklees und weitere Schmetterlingsblütler, saugen aber ebenso gerne an feuchten Bodenstellen. Standorttreue Art.

Lebensraum

Trockene, lückige Magerwiesen mit reichlich Wundklee. Auch im Siedlungsgebiet.

Verbreitung

Tritt in ganz Mitteleuropa auf.

Gefahren
Gärten ohne Nahrung:

Gärten, die hauptsächlich aus sterilem Rasengrün, Kirschlorbeer- oder Thujahecken und exotischen Zierpflanzen bestehen, sind für unsere Schmetterlinge wertlos, manchmal sogar giftig, und bieten den Raupen keine Lebensgrundlage.

Invasive Neophyten und gebietsfremde Pflanzenarten:

Diese bieten den Schmetterlingen wenig bis keinen Nektar und auch den Raupen keine Nahrungsgrundlage. Sommerflieder, der die Schmetterlinge durch seinen betörenden Geruch anlockt, kann sich negativ auf die Schmetterlingspopulationen auswirken, da er den Raupen keine Nahrung bietet und diese folglich auf dem Sommerflieder verhungern.

Intensivierung der Landwirtschaft:

In einer intensiven Landwirtschaft, finden Wildblumenwiesen und Hecken aus einheimischen Sträuchern nur noch selten einen Platz. Diese Veränderungen wirken sich negativ auf die Schmetterlingsbestände allgemein aus.

Mensch & Tier
Fördermaßnahmen

Um den Zwergbläuling zu fördern, ist Wundklee für die Raupe als Futterpflanze unerlässlich.  Wundklee wächst gut in trockenen Magerwiesen und Ruderalflächen. Die Falter besuchen ebenfalls am liebsten die Blüten des Wundklees, nutzen aber auch weitere Schmetterlingsblütler.

Viele Möglichkeiten führen zum Schmetterlingsparadies

Sie brauchen keinen eigenen Garten, um etwas Gutes für die Schmetterlinge zu tun. Wohnen Sie in einer Genossenschaft oder besitzt Ihr Wohngebäude eine Grünanlage? Setzen Sie sich dafür ein, dass der Grünbereich naturnahe bewirtschaftet wird. Dazu zählen das Pflanzen von einheimischen Wildpflanzen, das Ersetzen von Rasenflächen durch artenreiche Wiesenflächen, das Stehenlassen von Blumeninseln, seltenes und gestaffeltes Mähen, sowie der Verzicht auf Pestizide und Herbizide.

Stadtoasen

In der Stadt können Verkehrsinseln, Bahnböschungen und Kiesplätze wahre Schmetterlingsoasen werden. Wildstauden und Wildkräuter locken zahlreiche Schmetterlinge an.

Selbst auf dem eigenen Balkon kann der Zwergbläuling gefördert werden. Blühende Küchenkräuter und etwas Klee auf dem Fensterbrett sehen nicht nur schön aus, sondern erfreuen auch die Schmetterlinge.

Der Zwergbläuling kann auch im Siedlungsraum gefördert werden, denn Wundklee wächst sogar auf kleinstem Raum auf Verkehrsinseln oder kleinen Ruderalflächen.
Beobachtungstipps
Beobachtungstipps
Raupen in Wundklee-Blüten

Die Zwergbläuling-Weibchen legen die Eier an den Kelchen des Wundklees ab. Die Raupen schlüpfen nach ca. einer Woche und ernähren sich von der Samenanlage der Blüte. Die jungen Raupen leben in den Blüten und jungen Früchten des Wundklees und haben eine gelbliche oder hellbraune Färbung. Der Kopf ist schwarz und glänzend, aber in Ruhelage oft eingezogen.  

Der kleinste Tagfalter

Die Zwergbläuling-Falter erreichen eine Flügelspannweite von 18 bis 22 mm und sind somit die kleinsten Tagfalter. Man kann die Falter gut auf Wundklee beobachten, manchmal aber auch in hoher Zahl an Pfützen, wo sie Wasser trinken.

Gilles San Martin / WikiCommons
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Artporträt der Zwergbläuling mit spannenden Informationen, Beobachtungstipps, Verbreitungskarte und tollen Bildern.