Biber in der Zürcher Allmend

23.01.2022, Sandra Gloor
In der Stadtzürcher Allmend haben sich Biber niedergelassen. Hundebesitzer erzählen nun, wie der TagesAnzeiger am 23.1.2022 berichtet, dass ein Hund einem Biber an der Sihl zu nahe gekommen und von einem Biber mit dem Schwanz geschlagen worden sei. Biber erreichen eine stattliche Grösse und wiegen bis zu 35 Kilogramm. Hunde sollten im Bereich der Sihl an die Leine genommen werden.

Die Biber sind auf dem Vormarsch. Nachdem sie im 19. Jahrhundert in der Schweiz ausgerottet worden waren, breiten sie sich nach ihrer Wiederansiedlung 1956 stetig aus. 2008 war die Population auf 1600 Exemplare angewachsen, aktuell wird ihr Bestand auf über 3500 Tiere geschätzt.

Allein im Kanton Zürich, wo zuletzt 2020 eine Biber-Zählung vorgenommen wurde, leben heute rund 500 Tiere. Die Ausbreitung in der Stadt Zürich kann anhand der Meldungen auf der Meldeplattform StadtWildTiere Zürich nachverfolgt werden: Die ersten Spuren an der Limmat auf Stadtzürcher Boden wurden im Oktober 2016 auf der Plattform gemeldet. Mit eindrücklichen Bildern und Videos dokumentieren Melderinnen und Melder seither, wie der Biber sich entlang der Limmat, des Schanzengrabens und des Sees und entlang der Sihl Richtung Sihltal ausbreitet. Auch im Norden der Stadt, am Leutschenbach und der Glatt haben sich Biber niedergelassen. 

Begegnungen von Bibern und Hunden

Biber sind die grössten Nagetiere der Schweiz. Sie sind kräftig gebaut und haben einen grossen, abgeflachten Schwanz, die sogenannte Kelle. Beim Schwimmen benutzt der Biber den muskulösen Schwanz als Steuer und Paddel. Auch zur Kommunikation wird der Schwanz unter Bibern eingesetzt. So werden Familienmitglieder vor einer Gefahr gewarnt, in dem mit der Kelle auf die Wasseroberfläche geklatscht wird.

Laut dem Artikel im TagesAnzeiger vom 23.1.2022 soll ein Biber die Kelle offenbar zum Abwehren eines Hundes benutzt und damit zugeschlagen haben. Bekannt ist jedenfalls, dass Biber, wenn Hunde ihnen zu nahe kommen, diese beissen können. Hunde sollten deshalb in Bibergebieten an die Leine genommen werden. 

Der kräftige Schwanz des Bibers, die Kelle, ist nicht behaart und dient dem Biber u.a. als Ruder und Padel.

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