Mit der Vision „Anpassungsfähigkeit von Wildtieren im globalen Wandel verstehen und verbessern“ untersucht das Leibniz-IZW die vielfältigen Lebensläufe und Anpassungen, die Wildtiere im Laufe der Evolution entwickelt haben, und liefert die wissenschaftliche Grundlage für neue Konzepte und Methoden für den Artenschutz. Ein Schwerpunkt der Forschung des Leibniz-IZW in Deutschland ist die Stadtökologie von Wildtieren. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dieses Forschungsgebietes untersuchen, warum einige Arten „Gewinner“ des Stadtlebens sind und andere „Verlierer“. Um das herauszufinden, wird die Lebensweise der Stadtwildtiere genau untersucht. Einige werden mit Genehmigung der zuständigen Behörden gefangen und beprobt und/oder mit Halsbändern versehen, die Auskunft über ihre Bewegungs- und Aktivitätsmuster geben. Oft werden auch Unterschiede zwischen Stadtwildtieren und ihren „Kollegen“ auf dem Land erforscht: Unterscheiden sich Stadt- und Landtiere in ihrer Ernährung, in der Fluchtdistanz zum Menschen oder im Aktivitätsmuster (z. B. nachtaktiv oder tagaktiv)? Es ist Teil der Institutsstrategie, sich um neue Wege des Wissenstransfers zu bemühen, um die wissenschaftlichen Erkenntnisse über Wildtiere auch mit zahlreichen nicht-wissenschaftlichen Partnern auszutauschen. Bürgerwissenschaft oder Citizen Science hat lange Tradition am Institut, und mehrere Projekte nutzen diese Methode. Auch das Projekt Stadtwildtiere Berlin hat zum Ziel, möglichst viele Berliner Bürgerinnen und Bürger zum aktiven Mitmachen anzuregen. Auf diese Weise kann die Wissenschaft von dem Wissen und dem Engagement der Teilnehmenden z.B. in Mitmach-Projekten profitieren, andererseits erhalten die Teilnehmenden Informationen über Wildtiere und Einblicke in die Forschung.