Schlingnatter
Coronella austriaca

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Eingerollte Schlingnatter
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Biologie

Diskrete Lebensweise. Lebend gebärend, Weibchen verpaaren sich meist nur alle zwei Jahre (April-Mai) und werfen dann im August oder September 2-16 Junge (12-17 cm). Ein geschlechtsreifes Tier (ab 3. bis 5. Lebensjahr) bleibt in der Regel einem Wohngebiet (bis 3 ha) treu, das sich mit denen anderer Individuen überschneiden kann. Die auch Glattnatter genannte Schlange jagt v.a. Eidechsen und Blindschleichen. Auch Mäuse und Spitzmäuse werden aufgespürt und erdrosselt. Schlingnattern sind schwierig zu entdecken, weil gut getarnt. Sie verharren oft lange und fliehen leise.

Verbreitung

Zürich: Fallätsche, seit einigen Jahren neu auch im SBB-Areal (Altstetten) nachgewiesen (SBB-Werkstätten und Europabrücke).

Erkennungsmerkmale

Glatte Schuppen. Kopfzeichnung mit dunklem Augenstreif. Jungtiere mit ziegelrotem Bauch. Bissig (wenn gefangen), aber ungiftig.

Gehört zu
Masse

Bis 75 cm, selten bis 92 cm.

Ähnliche Arten

Schlingnattern können mit Kreuzottern oder Aspisvipern verwechselt werden. Die Kreuzotter und Aspisviper besitzen aber beide einen gedrungeneren Körperbau und in der Regel eine auffälligere Rückenzeichnung. Ebenso besitzen diese zwei Giftschlangen (Aspisviper und Kreuzotter) eine senkrecht-spaltförmige Pupille. Die Blindschleiche ist meist kleiner als die Schlingnatter und hat den Kopf noch undeutlicher vom Körper abgesetzt, ebenso besitzt die Blindschleiche auf dem Rücken keine dunkle Fleckenzeichnung. Das Auge der Blindschleiche ist weniger auffällig und besitzt ein Augenlid.

Gefährdungsgrad

verletzlich

Aktivitätszeit

März-Oktober

Lebensraum

Sonnige Lebensräume: Felsfluren, Geröllhalden, Trockenauen, Heiden, lichte Wälder, Steinbrüche, Dämme, Eisenbahngelände, terrassierte Weinberge, auch Magerwiesen und Waldränder. Grundsätzlich auch Weiden und Wiesen, wenn hier die nötigen Kleinstrukturen vorhanden sind, namentlich Trockenmauern, Lesesteinhaufen und -wälle.

Der Biologietext wurde mit freundlicher Genehmigung vom Haupt Verlag aus dem Buch Stadtfauna übernommen.

Mensch & Tier

Gefahren
  • Lebensraumverlust: Schlingnattern haben sehr hohe Ansprüche an ihren Lebensraum, daher ist sie besonders anfällig auf Lebensraumveränderungen und Lebensraumzerstörung. Im Siedlungsraum sind dies vor allem Saumbiotope wie Böschungen oder naturnahe Garten- und Parkanlagen mit unverfugten Mauern, die verloren gehen.

  • Verlust der Nahrungsgrundlage: Als Nahrungsgrundlage sind Schlingnattern auf eine gesunde Echsenpopulation angewiesen, die lokale Ausrottung einer Eidechsen- oder Blindschleichenpopulation wirkt sich daher fatal auf Schlingnattern aus.
Fördermaßnahmen
Verstecksmöglichkeiten bieten

Falls der eigene Garten an einen bestehenden Schlingnatternlebensraum angrenzt, kann die Art in seltenen Fällen auch im Privatgarten gefördert werden. Wird im Siedlungsraum aber eine Schlingnatter beobachtet, sollten ihr in ihrem Lebensraum vielfältige Kleinstrukturen geboten werden. Die Schlingnatter braucht Versteckmöglichkeiten, die für Katzen nicht zugänglich sind und wo sie ungestört Sonnentanken kann. Geholfen ist der Schlingnatter mit dem Erhalt von offenen, sich schnell erwärmenden Flächen wie Steinmauern oder Steinhaufen. Der Einsatz von Chemie, aber auch maschinelle Eingriffe sollten vermieden werden.

Beobachtungen melden

Wegen ihrer versteckten Lebensweise ist die Schlingnatter noch nicht sehr gut erforscht und jede Beobachtung kann helfen, etwas mehr über ihre Verbreitung zu erfahren. Deshalb ist es wichtig, dass Sie Beobachtungen von Schlingnattern melden.

Beobachtungstipps

Ein diskretes Leben

Schlingnattern sind stets auf Deckung bedacht und bleiben bei Annäherung des Menschen oft regungslos liegen. Eigentlich ist die Schlingnatter weit verbreitet, aufgrund ihres unauffälligen Verhaltens und ihrer dezenten Färbung jedoch schwer zu entdecken. Die größte Chance, eine Schlingnatter zu erblicken, hat man bei feuchtwarmem, bewölktem Wetter in Weinbergen. Hat man das Glück, eine Schlingnatter entdeckt zu haben, kann man sie meist schön beobachten, da sie auf ihre Tarnfarbe vertraut und einfach liegen bleibt. Für den Nachweis ihres Vorkommens oder für wissenschaftliche Untersuchungen werden oft Blechplatten an geeigneten Stellen im Gelände ausgelegt, denn Schlingnattern, wie viele andere Reptilien, verstecken sich gerne unter schnell erwärmenden Platten.

Schlingnatter versteckt im Unterholz
Die Schlingnatter verlässt sich auf ihre Tarnung.

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